Der Plan die beiden Heimspiele zu gewinnen, ist schon mal mächtig in die Hose gegangen. Auch das Versprechen von Hansen hat sich im Nachhinein als heiße Luft enttarnt. Dennoch gab er auch für heute vollen Angriff als Zielvorgabe aus. Mit Spiel 3 müssen die Red Wings nun auch erstmals auswärts im Scotiabank Saddledome antreten. Der Beginn des Spiels ist bekannt. Wie zuvor auch schon, kamen die Gäste mit viel Druck aus der Kabine und wollten früh in Führung gehen. Diese Möglichkeit sollte sich mit der Strafe gegen Stempniak schon nach gut vier Minuten bieten. Erst scheiterte Desharnais an der Latte und dann konnte Irving einen one-timer von Zetterberg parieren. Dieses mal sah das Powerplay schon erheblich besser aus, nur konnte wieder kein Tor erzielt werden. Kurz nach Ablauf der Strafe durfte die erste Reihe nach einer Durststrecke von fünf Spielen wieder zuschlagen. Wingels legte die Scheibe mit Überqueren der Angriffszone auf Gaborik. Dieser lief noch ein paar Schritte Richtung Tor und überwand Irving halbhoch in der kurzen Ecke. Die Gastgeber fanden nach dem Gegentor immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich gute Chancen. In der 13. Minute lief Horak alleine auf das Tor zu und scheiterte an der Schulter von Howard. Nur kurze Zeit später konnte Lucic eine 2 auf 1 Situation in Überzahl nicht im Tor unterbringen. Mit einer 0:1 Führung ging ein ausgeglichenes Drittel zu Ende. Das zweite Drittel startete wie das erste. Die Red Wings in der Offensive nur schwer vom Puck zu trennen, im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen fanden aber auch viele Schüsse den Weg aufs Tor. Da kam die Strafe gegen Williams natürlich ungünstig. Wegen Hohen Stocks musste er für 2+2 Minuten vom Eis. Die Gastgeber taten sich schwer in den Angriff zu finden und wurden immer wieder an der blauen Linie abgefangen. Nach gut zweieinhalb Minuten war das Unterzahlspiel aber vorzeitig beendet, weil Iriving mit dem Puck die Goaliezone verlassen hat und ebenfalls 2 Strafminuten zugesprochen bekam. Weder das Spiel bei 4 gegen 4, noch die gut 30 Sekunden Überzahl für die Red Wings brachten einen Erfolg mit sich. Nur eine Minute später sollte sich das aber ändern. Ein schneller Konter wurde über Boyes von links kommend in den Slot gespielt, wo Williams goldrichtig stand und die Scheibe unter die Latte setzte. Die Disziplin der Red Wings war in der Hauptrunde noch die Stärke, mit Tootoo saß nun aber erneut ein Spieler in der Kühlbox und die Gäste mussten mit einem Mann weniger agieren. Kurz vor Ablauf der Strafe brachte Giordano einen gefährlichen Schuss auf die Schoner von Howard. Der Rebound sprang genau auf den Schläger von Stempniak, der den weit vor dem Tor stehenden Howard mit der Rückhand überwinden konnte. Das Tor kam doch etwas überraschend, allerdings sollten die Flames nie unterschätzt werden. Kurz darauf war das zweite Drittel dann aber auch beendet und es gab noch mal 15 Minuten zum Verschnaufen. Das letzte Drittel sollte noch für Aufsehen sorgen. Lange Zeit passierte nichts, die Red Wings waren darauf bedacht das Ergebnis zu verwalten und die Flames versuchten Fehler im Aufbauspiel der Gäste zu finden. Nach 49 Minuten sollte das Spiel aber entschieden werden. Wingels legte die Scheibe hinter dem Tor stehend in den Slot auf Gaborik. Seine Direktabnahme wurde noch leicht von Bouwmeester abgefälscht und fand den Weg ins Tor. Mit einer zwei Tore Führung im Rücken gelang den Red Wings nun fast alles. Der Gegner konnte weitestgehend kontrolliert werden und die Scheibe lief sicher in den eigenen Reihen. Die Schlussminute hatte dann aber noch ordentlich Dramatik parat. Erst konnte Zetterberg mit Hilfe des Pfostens erhöhen und nur wenige Sekunden später war Desharnais mit einem tip in erfolgreich und schraubte das Ergebnis auf 1:5 hoch. Azevedo gelang nach dem anschließenden Bully noch Ergebniskosmetik und markierte 7 Sekunden vor Ende den letzten Treffer.
GM Hansen erleichtert: "Es ist schon seltsam. Kaum trifft unsere erste Reihe wieder das Tor, wird der Gegner aus dem eigenen Stadion geschossen. Ich hoffe, dass sie jetzt nicht wieder fünf Spiele brauchen, um einen Treffer zu erzielen. Ich weiß nicht, wo die Kreativität heute her kam. Viele Schüsse auf den Kasten des Gegners waren das Rezept heute. Spielerisch waren wir zwar bei weitem nicht so überragend wie in den ersten beiden Begegnungen, dafür sieht das Ergebnis aber viel besser aus. Damit lässt es sich aber definitiv besser arbeiten. Mich störte heute nur, dass Jimmy von der Defensive des öfteren im Stich gelassen wurde."
Statistiken:
Schüsse: Calgary: 17 Detroit: 31
Checks: Calgary: 19 Detroit: 14
Offensivzeit: Calgary: 4:37 Detroit: 6:25
Powerplay: Calgary: 0/3 Detroit: 0/2
Bullys: Calgary: 8 Detroit: 16
Torfolge:
0:1 M. Gaborik (T. Wingels, M. Halischuk) 07:39 0:2 J. Williams (B. Boyes, H. Zetterberg) 32:35 1:2 L. Stempniak (M. Giordano, J. Bouwmeester) 38:08 1:3 M. Gaborik (S. Matthias, N. Kronwall) 48:57 1:4 H. Zetterberg (S. Matthias) 59:18 1:5 D. Desharnais (C. O'Reilly, B. Boyes) 59:46 2:5 J. Azevedo (M. Zibanejad, M. Giordano) 59:53
Lineup:
J. Howard (A. Stalock)
N. Kronwall, A. MacDonakd D. Kulikov, J. Kindl D. Schlemko, D. Morris
H. Zetterberg, S. Matthias, M. Gaborik J. Williams, T. Wingels, M. Halischuk C. O'Reilly, D. Desharnais, J. Tootoo T. Tatar, J. Andersson, B. Boyes