Herr Taubhorn, diese Saison konnten Sie erstmals das Team der Anaheim Ducks über die gesamte Saison managen. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Abschneiden?
Moin Moin. Das ist richtig und der Start war recht erfolgreich. Leider fielen uns in den ersten 30 Saisonspielen wieder einige Schlüsselspieler aus, welche man aber durch das gute Planen in der Offseason wettmachen konnte. Nicht so wie letzte Saison, als man in der ersten Playoff-Runde gegen San José ohne Radim Vrbata und Francois Beauchemin antreten musste. Aber alles in allem stand man weitestgehend auf einem Playoffplatz, was mir natürlich mehr als gefiel und schlussendlich wurden wir 4. im Westen, was uns das Heimrecht für die Postseason berechtigt. Und laut Statistiken ist man in fast allen Teamwertungen in den Top Ten. Allerdings hat sich leider kein Spieler unserer Mannschaft mit enorm vielen Toren, Vorlagen bzw. Punkten an die Ligaspitze schiessen können. Nach Saison 1 stand noch ein Ryan Getzlaf auf dieser Liste.
Klingt nach einem zufriedenen GM. Da Sie das Thema schon ansprechen - was darf von den ''Special Teams'' in den Playoffs erwartet werden? Sehen Sie darin Ihre Stärken oder welche Faktoren dürften die entscheidenden sein?
Unsere Stärken sind auf beiden Seiten sehr gut verteilt, also sowohl im Powerplay, als auch in Unterzahl. Wir waren in der ersten Saison enorm stark im Penaltykilling, diese Saison ließen wir da zu viel zu und waren auch nicht mehr ganz so stark aber dennoch im oberen Bereich der Liga zu finden. Es gibt natürlich einige bessere bzw. erfolgreichere Teams im Powerplay und Penaltykilling aber mit uns ist immer zu rechnen. Allerdings könnten 1-2 Powerplaytore mehr oder weniger in einer knappen Serie, die ich gegen Calgary erwarte, entscheidend sein.
Darf man das also so verstehen, dass Sie eine lange, ausgeglichene Serie erwarten? Wie schätzen Sie das Team um GM Deutschle ein?
Ja, das erwarte ich aber auch mein geschätzter GM Kollege Deutschle schließt sich dem an. Man schob sich bislang auch die Favoritenrolle gegenseitig zu. Alle Spiele, die man bislang gegeneinander bestritten hatte, endeten sehr, sehr knapp. Wer aus seinen Chancen, egal wie viele er haben wird, halt 1-2 mal mehr trifft, wird diese Serie für sich entscheiden. Viele Tore wird es in dieser Serie vermutlich auch nicht geben.
Mit den Calgary Flames steht Ihnen ja kein geringerer Gegner als dem letztjährigen Finalisten der Western Conference gegenüber. Wo sehen Sie den Sieger dieser Serie? Trauen sie Ihrem Team den ganz großen Wurf zu und den damit verbundenen Stanley Cup Sieg?
Ich muss Sie etwas verbessern - wäre Calgary nicht gegen Detroit ganz knapp im Conference Finale raus geflogen, stünde ich dem amtierenden Stanley Cup Sieger gegenüber. (lachend) Aber Sie haben schon recht, mit den Flames kommt ein enorm schwerer Brocken auf uns zu. Man konnte die Flames ja auch schon einige Male besiegen, wir wissen also, dass sie schlagbar sind. Ich kann mich nur wiederholen, Kleinigkeiten entscheiden die Serie. Sollten wir die Serie gewinnen, stehen uns alle Türen und Tore offen, natürlich sage ich jetzt aber nicht, dass wir dann auch den Cup gewinnen werden. Das wäre gegenüber gewissen anderen Teams in der Liga verwerflich. Mit uns ist aber immer zu rechnen und nicht umsonst sehen uns auch andere Teams als einen Favoriten auf den Cupgewinn an.
Natürlich wollen wir auch gerne wissen, wer für Sie die ganz großen Favoriten sind. Wo sehen Sie den Sieger dieses Jahr herkommen?
Im Osten geht der Conference Titel nur über die Maple Leafs, Rangers oder Jets. Mindestens einer, wenn nicht zwei der drei Teams treffen im Conference Finale aufeinander. Im Westen wird man im Conference Finale mindestens Detroit und/oder Edmonton sehen, falls es mein Team nicht schafft eines der beiden vorher auszuschalten. (lachend) Calgary, Phoenix und Los Angeles muss man aber auch im Auge oder besser gesagt im Rückspiegel behalten. Chicago und San José rechne ich leider keinerlei Chancen aus. Da ist der Einzug in die Playoffs schon das maximale, was erreicht werden konnte. Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren.
Klingt nach einer harten Konkurrenz für Sie. Wollen Sie abschließend noch ein paar Worte an Ihre Mitstreiter loswerden?
So ist es. Das braucht man aber auch, um selber Höchstleistungen abrufen zu können. Trainiert, esst eure Vitamine und seid pünktlich zu den Spielen.
Lockere Worte, so kennen wir Sie. Dann bedanken wir uns ganz herzlich für das Interview und wünschen Ihnen für die anstehende Serie gegen die Calgary Flames viel Glück und Erfolg.
Bitte sehr und vielen Dank auch an Sie. Tschüss zusammen und nicht vergessen, egal was auch passiert, Enten fliegen zusammen.